Normalisierung des Gesprächs über psychische Gesundheit mit Shine
Wie Shine Initiative das MOO-Team zum Thema psychische Gesundheit aufgeklärt hat.
Breaking News: Wir hören nicht auf, zu fühlen, wenn wir bei der Arbeit sind. Es scheint offensichtlich, und doch tun wir uns oft immer noch schwer damit, über psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu sprechen.
In einer Zeit des hybriden Arbeitens und nach zwei problematischen Jahren ist es zunehmend schwierig geworden, sich wohlzufühlen und einander zu unterstützen, wenn es um die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz geht. Deshalb hat MOO sich mit Shine Initiative zusammengetan, um Mitarbeitern Schulungen und eine Reihe von Workshops anzubieten, die ihnen helfen sollen, psychische Probleme besser zu verstehen und in den Griff zu bekommen. Die Spannbreite reicht von Grundkenntnissen über psychische Gesundheit bis hin zu Krisenmanagement und der Ausbildung zum Botschafter für psychische Gesundheit. Um sicherzustellen, dass das MOO-Team gut in der Lage ist, innerhalb und außerhalb der Arbeit mit diesen Themen umzugehen.
Wir baten Fred Kaelin, Executive Director von Shine Initiative and Lauren Alvarez, Leiterin unseres Komitees für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Vielfalt und Integration (JEDI), uns mehr darüber zu erzählen, wie sie das MOO-Team unterstützt und geschult haben.
Warum wurde ein Programm für psychische Gesundheit bei MOO gestartet?
Lauren Alvarez: Kate Wood, die Leiterin unseres Komitees für psychische Gesundheit und Wohlbefinden, engagiert sich seit Jahren in diesem Bereich und sucht immer nach Wegen, das Team auf eine Weise zu schulen, die mehr MOO-Mitarbeiter anspricht. Das von ihr geleitete Team für psychische Gesundheit und Wohlbefinden leistet großartige Arbeit, um Bewusstsein zu schaffen und unsere eigene Gesundheit im Blick zu behalten.
Kate und ihr Team sind von der Idee getrieben, dass man über etwas reden muss, um es zu normalisieren. MOO hat eine fröhliche, engagierte, unkonventionelle Kultur, die in unseren internen Programmen repräsentiert sein muss. Der Ton in Programmen zur psychischen Gesundheit variiert stark. Es ist wichtig, die Worte parat zu haben, sich mit diesen Worten wohlzufühlen und zu wissen, wann man reagieren sollte, wenn jemand in einer Krise steckt oder auch nur einen schlechten Tag hat.
Wir wollten sicherstellen, dass wir eine ansprechende, einnehmende Serie anbieten, die die Leute auf die Arbeit oder auf ihr Leben außerhalb der Arbeit übertragen können. MOO ist so eine starke Gemeinschaft, dass diese Dinge oft miteinander verschmelzen.
Was ist Shines Mission? Wie kam die Partnerschaft mit MOO zustande?
Fred Kaelin: Shines Mission ist, Diskriminierung zu bekämpfen und psychische Störungen bei Kindern und jungen Erwachsenen zu entstigmatisieren. In den letzten Jahren haben wir erkannt, dass wir nicht nur junge Menschen erreichen müssen, um diese Veränderungen effektiv zu bewirken, sondern alle – Erwachsene, Eltern, Betreuer, Arbeitgeber usw.
LA: Ein Freund und ehemaliger Kollege hat mich mit Fred in Kontakt gebracht – wir haben alle in einem früheren Leben in der Erlebnispädagogik gearbeitet, die ihrer Zeit voraus war, was die Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens junger Menschen betrifft. Bei Shine konzentrieren sie sich in ihrer Arbeit auf junge Menschen, was sehr klar ist, wenn man mit ihnen spricht – es ist so leicht, mit ihnen zu reden und sich mit ihnen zu identifizieren!
Was hat dich dazu gebracht, zu denken „das ist es“?
LA: Das Team! Wir sind so dankbar für ihr fundiertes Wissen, ihre Aufmerksamkeit für uns als Unternehmen, ihre Fragen und ihr Feedback, und das tolle Klima, das sie zum Lernen und Fragenstellen geschaffen haben.
Es ist so erfrischend und entwaffnend, echte Menschen über ihre Erfahrungen sprechen zu hören
Selbst in einer offenen Kultur wie bei MOO kann es schwierig sein, sich zu öffnen, und „sich selbst mit zur Arbeit zu bringen“, über Siege und Herausforderungen in der psychischen Gesundheit zu sprechen, und verletzlich zu sein. Fred, Jessika [Zequeira, Community Education Specialist] und das Shine-Team sind wie ein Teil des MOO-Teams. Sie sind fröhlich, witzig, engagiert, ehrlich und es ist einfach so erfrischend und entwaffnend, echte Menschen über ihre Erfahrungen sprechen zu hören. Es macht die Inhalte nachvollziehbar und die Tools einprägsamer.
Wie sieht die Partnerschaft zwischen Shine Initiative und MOO aus?
FK: Wir haben unseren Lehrplan aus unserem ursprünglichen Programm für Schüler, Pädagogen, Eltern und Betreuer heraus entwickelt. Je mehr wir mit den verschiedenen Gruppen sprachen, desto mehr wurde uns klar, dass jeder ungefähr 80 % derselben Informationen und Botschaften zu diesen Themen hören muss.
Wir haben zusätzliche Nachforschungen über psychische Gesundheit am Arbeitsplatz angestellt und den Lehrplan teilweise ergänzt oder erneuert. Und wir bemühen uns immer, das Unternehmen kennenzulernen, um ihn so zu individualisieren, dass er am besten zur Kultur und zu den Bemühungen am Arbeitsplatz passt. Bei MOO waren dieser Vorplanungsprozess und das laufende Feedback phänomenal! Kate und Lauren vom JEDI-Team haben so ähnliche Ideen und Ansätze wie wir bei Shine, dass es wirklich eine perfekte Partnerschaft war.
LA: Wir sind sehr kommunikativ. Wir haben unsere ersten Anrufe sorgfältig vorbereitet, uns über Stimme und Tonfall ausgetauscht, und sind jetzt sehr gut darin, einander Feedback darüber zu geben, wie wir uns gegenseitig unterstützen können. Wir sprechen vor und nach unseren Sessions, um zu sehen, was passiert. All diese Zusammenarbeit ist während der Pandemie gelaufen, also meistern wir unser eigenes Leben, während wir unsere Kollegen und Teamfreunde unterstützen.
Wir starten demnächst unser Botschafterprogramm für psychische Gesundheit mit Shine und bauen unser Programm in geschäftsspezifischen Bereichen aus: für Führung, für den Arbeitsplatz, für Eltern und Betreuer… Wir lassen uns von MOO-Mitarbeitern leiten, welche Inhalte wir als Nächstes entwickeln, basierend auf dem Engagement und den Diskussionen in unseren Workshops. Es war eine wirklich fesselnde Erfahrung für uns, wir haben viel über unser Team gelernt! Und es hat unsere Herangehensweise an die Programmgestaltung zur psychischen Gesundheit beeinflusst: sie sind mit uns auf der Reise.
Was sind die Herausforderungen, wenn man mit einem Publikum von Kollegen über psychische Probleme spricht?
FK: Von je her war ein Teil des Stigmas rund um die psychische Gesundheit, dass sie nur in den privaten, persönlichen Bereich gehört, somit für Arbeitsplätze und Arbeitsumfelder traditionell tabu ist. Diese Herausforderung ist sicherlich gegeben.
In den letzten Jahren sehen wir jedoch eine seismische Veränderung bei den Arbeitnehmern; den Wunsch nach einer offenen Kultur an ihren Arbeitsplätzen in Bezug auf psychische Gesundheit, insbesondere im Zusammenhang mit breiteren Veränderungen hinsichtlich Wellness und Life Balance, und dass Arbeitgeber dies erkennen und dass Menschen, die sich gut aufgehoben fühlen, länger bleiben und ihr Bestes für ihren Arbeitsplatz geben wollen.
Welchen Vorteil hat es, Botschafter für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu haben?
FK: Wir wissen eins, und da ist die Forschung eindeutig, nämlich, dass wir uns nicht als Erstes an eine „Autoritätsfigur“ wenden, wenn wir uns Sorgen um unsere eigene psychische Gesundheit oder die eines geliebten Menschen machen – wir wenden uns natürlich an einen engen Freund oder Vertrauten. Das ist möglicherweise alles, was wir brauchen. Wenn wir oder die Person, um die wir uns sorgen jedoch formellere Hilfe benötigen, tun wir diesen Schritt eher, wenn wir jemanden haben, der uns hilft oder auch nur an unserer Seite ist.
Botschafter sind sichere, vertrauenswürdige Repräsentanten, die nicht urteilen
Botschafter für psychische Gesundheit können diese Rolle am Arbeitsplatz übernehmen. Die Mitarbeiter wissen, dass Botschafter sichere, vertrauenswürdige Repräsentanten sind, die nicht urteilen oder sie in irgendeiner Form stigmatisieren. Kollegen wissen, dass sie nicht allein sein müssen, wenn sie über diese Dinge nachdenken. Und selbst wenn sich in einem gegebenen Jahr nur wenige Menschen an die Botschafter wenden müssen, unterstreicht ihre Präsenz im Unternehmen jeden Tag, dass es okay ist, über psychische Gesundheit zu sprechen und die Höhen und Tiefen zu navigieren.
Welche Fragen werden euch am häufigsten gestellt?
FK: Die meisten Bedenken und Fragen rühren von einer angstbasierten Haltung her: Was passiert, wenn jemand zu viel preisgibt? Was passiert, wenn niemand kommt? Was passiert, wenn sich die Leute unwohl fühlen? Usw. Obwohl verständlich, wurzeln die meisten davon in dem übergreifenden Stigma, dass über psychische Gesundheit unter keinen Umständen gesprochen werden darf. Wir versuchen, einige der „Was wäre wenn“-Fragen anzusprechen, um sie zu entmystifizieren und gleichzeitig eine zugängliche, einladende Atmosphäre zu schaffen.
Die meisten Bedenken und Fragen rühren von einer angstbasierten Haltung her
Wir erleben auch oft, dass es Vorgesetzten und Führungskräften schwer fällt, über die Höhen und Tiefen ihrer eigenen psychischen Gesundheit zu reflektieren, obwohl sie wirklich glauben, dass es für alle ihre Mitarbeiter gut ist, sich in einer offeneren Kultur unterstützt zu fühlen. Dies wurzelt in der Vorstellung, dass eine Führungsperson immer stark sein muss, und dann in dem Stigma, dass psychische Probleme = Schwäche bedeutet.
In der „realen Welt“ ist das zwar verständlich, doch je mehr Vorgesetzte und Führungskräfte den Kulturwandel selbst annehmen, desto schneller greift er und wird authentisch. Und um es klar zu sagen, es geht nicht darum, dass jemand sehr ins Detail gehen oder sich verpflichtet fühlen sollte, etwas zu erzählen. Es geht nur darum, die eigene Situation anzuerkennen und zu bekräftigen, dass die Organisation ein Ort der Unterstützung ist.
Könnt ihr uns mehr über die Auswirkungen dieser Partnerschaft auf die Mitarbeiter erzählen?
LA: Wir hatten viel Engagement in den Sessions und wir und konnten nach den Sessions einen „Halo-Effekt“ feststellen, wo Leute in Meetings und über Slack chatteten und teilweise die vom Shine-Team verwendete Terminologie aufgriffen. Wir haben auch ein größeres Engagement in unserer Community für psychische Gesundheit und Wohlbefinden festgestellt.
Wir haben unternehmensweit großartiges Feedback und Anfragen für spezifischere und umfassendere Themen erhalten. Ich persönlich konnte Kontakte zu anderen Menschen knüpfen, die in diesem Bereich arbeiten und hatte bessere Gespräche mit ihnen. Es war für uns als Team sehr nutzbringend, eine gemeinsame Sprache dafür zu haben, was wir erleben, sowohl zusammen als auch getrennt!
Lauren, was hat dir an dieser Partnerschaft bisher am besten gefallen?
LA: Die „Eltern und Betreuer“-Sessions waren für mich das Besonderste. Wir haben eine Mitarbeiter-Ressourcengruppe für Eltern und Betreuer (alle, die Angehörige zu Hause unterstützen, ein sehr weit gefasster Begriff!) und unsere Sessions für Leute, die ihre Lieben betreuen, waren etwas ganz Besonderes.
Shine bringt die verschiedenen „Leben“, die wir alle führen, so gut ins Gleichgewicht
Shine bringt die verschiedenen „Leben“, die wir alle führen, so gut ins Gleichgewicht – unser Arbeits-Selbst, unser Zuhause-Selbst, unser Erwachsenen-Selbst, manchmal auch unser Eltern-Selbst, und es hat mich so tief angesprochen. Als jemand mit kleinen Kindern zuhause hat es wirklich die Art und Weise verändert, wie ich mit meinen Jungs spreche – nicht nur über ihre eigene psychische Gesundheit, sondern auch über meine und die ihres Vaters.
Wie können wir psychische Gesundheit am Arbeitsplatz entstigmatisieren und das Wohlbefinden zu einem Teil der Unternehmenskultur machen?
FK: Bei der Entstigmatisierung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz geht es darum, sie durch viele kleine Anstöße, die sich mit der Zeit zu einer offeneren Arbeitsplatzkultur summieren, zur Routine zu machen. Wir Menschen reagieren besser auf kleine Anstöße, z.B. mal eine Pause einzulegen und eine zweiminütige Tiefenatmungsübung zu machen, als auf große Sprünge oder einmalige Vorträge.
Lernsessions anzubieten, Botschafter einzusetzen, klar zu artikulieren, welche Unterstützung ein People-Team zur Verfügung stellt, und sowohl informelle als auch formelle Gespräche über psychische Gesundheit und ihre Wichtigkeit zu führen – all das trägt dazu bei, das psychische Wohlbefinden zu normalisieren. Und nebenbei bemerkt war MOO schon vielen voraus, als wir anfingen, über diese Partnerschaft zu sprechen und wir sind begeistert, in diesen letzten sechs Monaten die eine Hälfte davon zu sein!
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