Zeichen des Erfolgs: Eine typografische Illustratorin auf Solopfaden

Lana Hughes spezialisiert sich auf handgemalte Beschriftung, Schildermalerei und typografische Illustration. Wir haben uns mit ihr getroffen, um herauszufinden, warum es für sie „der beste Schritt“ war, eine Solo-Karriere zu starten, wie sie neue Kunden findet und welche Tipps sie für andere hat, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen.

Lana ist in London ansässig. Nach Abschluss ihres Bachelor-Studiums in Grafikdesign an der University for the Creative Arts in Farnham begab sie sich für ein Jahr auf eine Malreise durch Australien und Südostasien.

Jetzt zurück in London, arbeitet Lana freischaffend sowie als ein Drittel des Designstudios Animaux Circus, das sie im Jahr 2010 mitbegründete. Sie hat für große Marken wie British Airways, O2, Tesco und Liberty London gearbeitet und gerade ihre erste eigene Grußkarten-Reihe bei Scribbler Cards herausgebracht. Darüber hinaus leitet Lana regelmäßig Workshops und stellt ihre Werke in ganz London aus – nicht schlecht, oder?

Erzähl’ uns von deinem Unternehmen – was hat deine Liebe zur Beschriftung und Schildermalerei inspiriert?

Ich hatte immer eine Liebe für schön gestaltete und gemalte Typografie, aber meine Liebe zur Schriftmalerei habe ich erst während meines Studiums wirklich entdeckt. Vor der Universität studierte ich bildende Kunst, also habe ich meine Liebe zur Malerei mit Schrift kombiniert, was für mich eine natürliche Weiterentwicklung innerhalb meiner Designarbeit war.   

Was hast du gemacht, bevor du dein Geschäft gegründet hast?

Bevor ich mich selbstständig gemacht habe, arbeitete ich in einem Designstudio – Animaux Circus – das ich und zwei Freunde nach dem Uniabschluss gegründet hatten. Wir haben fast 7 Jahre zusammengearbeitet und tun es immer noch, aber mittlerweile ist es eher ein Nebenprojekt für mich.

Ich hatte schon länger geplant, im Alleingang zu starten und vor ein paar Jahren habe ich es dann schließlich gemacht. Es war der beste Schritt – es hat mich so glücklich gemacht und ich hatte das Glück, mit ein paar fantastischen Klienten zu arbeiten.

Erzähl’ uns von deinen Einflüssen – wie hast du deinen einzigartigen Stil entwickelt?

Schriftmalerei ist das Hobby meines Vaters, also war ich von Kindheit auf immer von Schildern und Kalligrafiebüchern umgeben. Schon als ich klein war hat er mich immer ermutigt, zu zeichnen, und im Laufe der Zeit wurde mir klar, dass ich in der Kreativwirtschaft arbeiten wollte. Er war ein großer Einfluss, ebenso wie andere Schriftenmaler, Graffiti-Künstler und Illustratoren. Ich habe jahrelang Schilder und Straßenkunst bewundert und zugleich daran gearbeitet, meinen eigenen Stil zu entwickeln. Nachdem ich viele Jahren geübt und jeden Tag gezeichnet habe, fand ich schließlich meinen eigenen Stil und Methoden, meine Schrift zu kreieren.  

Beschreib’ uns deinen kreativen Prozess – du bevorzugst es, von Hand zu arbeiten – warum?

Ich liebe den gesamten Prozess, Buchstabenformen von Hand zu erstellen. Es hat einfach etwas, diese weichen Linien von Hand zu malen – digital bekommt man nicht die gleichen Ergebnisse. Versteh’ mich nicht falsch, ich kreiere oft digitale Vorlagen für Projekte und sie können toll aussehen, aber jedes meiner Stücke startet als Handzeichnung. Ein authentischer menschlicher Touch ist einfach durch nichts zu ersetzen.

Auch gibt es für jedes Medium, das ich verwende, eine Technik zu erlernen – ich genieße es ungemein, neue Materialien zu entdecken und herauszufinden, wie sie zu meistern sind. Zum Beispiel erfordert die Arbeit mit Pinselstiften eine andere Methode und erzielt ein völlig anderes Ergebnis als mit Kalligrafie-Stiften.

Du hast gerade deine erste Grußkarten-Reihe mit Scribbler herausgebracht. Gehst du kleine und große Projekte unterschiedlich an?

Ganz zu Anfang gehe ich alle Projekte auf ähnliche Art an – in der Regel entwickeln sie sich erst später in verschiedenen Richtungen. Ich beginne damit, ein, zwei Tage zu skizzieren und Ideen zu generieren, die ich dann dem Klienten vorlege. Nachdem wir uns auf ein Design festgelegt haben und uns einig sind, was ich kreieren werde, weiß ich, wie groß das Projekt ist und welche Richtung es nehmen wird. Daraus ergibt sich dann auch, ob ich im Freien auf einer Leiter stehe und male oder in meinem Studio arbeite.   

Wie machst du auf deine Arbeit aufmerksam, um neue Kunden zu gewinnen?

Ich tue mein Bestes, um meine Website und meine Social Media-Präsenz mit meinen aktuellsten Arbeiten auf dem neuesten Stand zu halten. Aber am wichtigsten ist, mir regelmäßig Zeit dafür zu nehmen, originelles und aktuelles Promotionsmaterial wie Visitenkarten, Flyer und Postkarten mit Phrasen und Schriftproben zu gestalten. Ich versende die Postkarten, damit die Leute sie auf ihrem Schreibtisch liegen haben oder an ihre Freunde verschicken – ich finde es wichtig, etwas Originelles zu haben, das einem hilft, aufzufallen und den Leuten im Gedächtnis zu bleiben!   

Ich versuche auch, so oft ich kann, an Messen und kreativen Events teilzunehmen – ich liebe es, neue Leute kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Abgesehen davon male ich zum Vergügen Wandbilder (z.B. auf der Straße, an Gebäuden)  – das ist immer ein guter Weg, um mit neuen Leuten ins Gespräch zu kommen!

Wie bleibst du dir selbst und deinem einzigartigen Stil treu, wenn du mit Klienten arbeitest?

Ich denke gerne, dass die Klienten, mit denen ich zusammenarbeite, mich wegen meines Stils wählen, nicht nur, weil sie ein Schild oder einen kundenspezifischen Schriftzug brauchen. Im Laufe der Jahre habe ich mir eine Reihe von Techniken beigebracht, mit denen ich Schriftzüge kreieren kann, d.h. ich habe einen vielseitigen Stil und kann mich unterschiedlichen Aufträgen anpassen und zugleich meine kreative Identität wahren.

Bei den meisten Arbeiten erkennt man, dass sie von einem bestimmten Designer stammen – als KünstlerIn kann man nicht umhin, seinen individuellen Stil in alles einzubringen, was man kreiert. Ich arbeite hart, um ein Ergebnis zu schaffen, mit dem sowohl der Kunde als auch ich glücklich sind – darum geht es schließlich. Wenn man selbst nicht mit seiner Arbeit glücklich ist und daran glaubt, warum sollte es jemand anders tun?   

Was war dein Lieblings-Kundenprojekt und warum?

Ich habe die Zusammenarbeit mit dem Team von Scribbler Cards total geliebt. Die Stücke, die ich in dieser Kollaboration geschaffen habe, waren vollkommen auf meine eigenen Designs konzentriert. Das Team und ich haben uns gemeinsam die Phrasen ausgedacht und ich hatte freie Hand mit dem kreativen Prozess und der Gestaltung der Karten.  

Ein anderes großartiges Projekt, an dem ich gearbeitet habe, war für Liberty London. Ich habe eine Reihe von handgemalten Schildern für ihren Weihnachtsshop kreiert. Es war fantastisch, dort shoppen zu gehen und sie im Laden hängen zu sehen!

Und ich habe auch die Arbeiten geliebt, die ich für International Alert geschaffen habe, eine Hilforganisation, die sich für den Frieden einsetzt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich alle Projekte geliebt. Ich liebe jeden Aspekt meiner Arbeit!

Was tust du, um deine Marke zu entwickeln und zu fördern? Und wie nutzt du MOO dafür?

Wie gesagt versuche ich, mir Zeit dafür zu nehmen, Postkarten und Visitenkarten für Promotionszwecke zu erstellen, die ich bestehenden und potentiellen Kunden schicke. Ich bin, ehrlich gesagt, oft geradezu besessen, wenn ich mein Promotionsmaterial erstelle. Ich achte immer darauf, die beste Version meiner Arbeit zu haben, um den bestmöglichen ersten Eindruck zu machen – und die beste Druckqualität für meine Designs. Bei MOO weiß ich, dass es immer einfach ist, Prints zu bestellen. Die Bestellübersicht ist sehr nützlich, ebenso wie die schnellen Bearbeitungszeiten und die Möglichkeit, Bestellungen von einer günstig gelegenen Sammelstelle abzuholen, wenn ich sehr beschäftigt bin. Momentan arbeite ich an einigen neuen promotionalen Designs und kann es kaum erwarten, sie bald drucken zu lassen!    

Was sind deine Tipps für angehende Entrepreneure, die ihr eigenes Unternehmen gründen wollen?

Ich denke, der beste Weg, ein eigenes Unternehmen zu starten, ist,  eine Sache zu finden, für die man eine wahre Leidenschaft hat – etwas, wofür man bereit ist, bis tief in die Nacht hinein zu arbeiten, um es zum Erfolg zu bringen.  

Es kann eine lange Zeit dauern, bis du dich bereit fühlst, einen Pitch für den ersten Kunden hinzulegen, aber zweifle nicht an dir. Bleib‘ bei der Stange und die richtigen Leute werden deine harte Arbeit anerkennen. Wenn die Zeit reif ist, wird es sich auszahlen!

Fotos von Josh Fray

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