Wie Momofuku eine internationale Restaurantmarke geschaffen hat

Momofuku restaurant

Momofuku hat sich in zahlreiche Marken auf der ganzen Welt gespalten, bleibt aber einheitlich beliebt bei Kunden. Wie haben sie es gemacht?

Diese Gastronomiemarke hat 11 Vollservice-Restaurants, 5 Fuku Takeaway-Standorte und 13 Milk Bar Backwaren-Filialen weltweit.  Und während sie im Preis vom zwanglosen Hühnchen Sandwich bei Fuku bis hin zum Gourmet-Erlebnis im 2-Michelin-Sterne-Restaurnt Momofuku Ko variieren, haben sie Fans, die ihnen allen treu sind.

Wie ist es dem Unternehmen gelungen, mit so vielen verschiedenen Etablissements seine Markenidentität zu bewahren? Wir haben uns mit Marguerite Mariscal, VP Brand & Design von Momofuku, zusammengesetzt, um es herauszufinden.

Momofuku's founder, David Chang

Wo alles begann

Momofuku Noodle Bar eröffnete 2004 in Manhattan, gleich nachdem Koch David Chang aus Japan zurückkam. Sein Trip hatte ihn dazu inspiriert, Fine-Dining-Kochtechniken auf einfachere Gerichte wie Ramen anzuwenden.

Mit dem Konzept eines traditionellen japanischen Restaurants und lokalen amerikanischen Zutaten machte Momofuku Noodle Bar, was noch kein Restaurant zuvor gemacht hatte.

Momofuku Noodle Bar

Und diese Innovationskraft prägt alle Restaurants, unabhängig von der Preisklasse. „Ich denke, das ist es, was es zu einer Marke macht“, sagt  Mariscal. „Wir haben Fans, die allen unseren Restaurants treu sind, also ist klar, dass sie mehr als nur das Essen mögen, das wir anbieten. Wir haben bewusst die Entscheidung getroffen, das Branding unserer Restaurants auf einheitliche Art zu gestalten.“

Und was bedeutet der Name Momofuku? „Es bedeutet ‘glücklicher Pfirsich’ auf japanisch“, verrät Mariscal. „Chang gefiel, dass es ein bisschen unsinnig ist.“

Unter einem großen Dach

Wir haben Mariscal gefragt, wie Momofuku so viele verschiedene Restaurants unter einer Marke vereint. Ihrer Meinung nach ist Qualität ein wesentliches Motiv. „Unabhängig davon, was wir anbieten, versuchen wir, von allem die beste Version anzubieten“, so Mariscal. „Das Essen ist immer die Priorität.“

  • Momofuku oysters and chicken
    Photo credit: William Hereford
  • Oxtail plate
    Photo credit: Alan Richardson
  • Momofuku food
    Photocredit: Anthony Mair
  • Fuku fast food
    Photo credit: Zack DeZon

Dieser gemeinsame Ansatz in Bezug auf das Essen ist es, wodurch  Momofuku seine Kunden zu Fans mehrerer Restaurants macht. „Wer die Noodle Bar mag, wird wahrscheinlich auch die Ssäm Bar mögen. Es ist die gleiche Einstellung und Herangehensweise, nur in anderer Form“, sagt Mariscal. „Sei es durch Social Media oder Werbematerial, wir wollen immer unsere Markenkonsistenz zum Ausdruck bringen. Es gibt nur Variationen zwischen den einzelnen Restaurants.“

Vereinheitlichung der Marke

Mit so vielen Einrichtungen beschäftigt Momofuku inzwischen über 1000 Mitarbeiter weltweit. Wie Mariscal erklärt, war es eine Herausforderung,  eine einheitliche Kultur mit solch einer globalen Belegschaft zu schaffen.

„So, wie wir unsere Kultur anfangs kommuniziert haben, funktioniert es einfach nicht mehr, wenn die Anzahl neuer Restaurants zunimmt“, erklärt Mariscal. Um dieses Problem anzugehen, führt Momofuku jetzt den Lehrgang „Momo-101“ durch, der allen neuen Mitarbeitern die Gelegenheit gibt, Dave zu treffen und mit ihm persönlich zu sprechen.

  • Momofuku's Las Vegas restaurant
    Momofuku's Las Vegas restaurant. Photo credit: Gabriele Stabile
  • CCDC in Washington DC
    CCDC in Washington DC. Photo credit: Gabriele Stabile
  • Momofuku Ko in Manhattan
    Momofuku Ko in Manhattan. Photo credit: Zack DeZon
  • Momofuku interior

„Er erzählt die Geschichte des Unternehmens und gibt einen Überblick über unsere Werte“, sagt Mariscal. „Dabei geht es weniger darum, ihnen vorzuschreiben, was sie tun- oder wie sie sich verhalten sollen, sondern mehr darum, ihnen genügend Beispiele dafür zu geben, wie wir arbeiten.“

Das Momofuku-Team will seinen Mitarbeitern die Möglichkeit geben, gute Entscheidungen zu treffen und „intelligente Fehler“ zu machen. Mit anderen Worten, sie wollen, dass ihre Angestellten bewusst an die Grenzen gehen und selbständig Entscheidungen treffen.

„Wenn den Leuten ihr Job und das, was wir hier machen, wichtig ist, dann übernehmen sie Eigenverantwortung für ihre Entscheidungen“, sagt Mariscal. Momofuku will Mitarbeiter, die nie zufrieden sind und sich ständig verbessern wollen. „Wir sind nie damit fertig, das Menü oder den Service zu optimieren“, so Mariscal. „Nichts ist vor Veränderungen sicher.“

Förderung der Marke

Fast jeder Momofuku-Standort hat Visitenkarten zum Mitnehmen – sogar die Küchenchefs haben welche bei sich. „Es ist eine persönliche Note, die ihnen ermöglicht, mit Gästen zu interagieren und sie einzuladen, wiederzukommen“, sagt Mariscal.

Der Look der Karten ist in jedem Restaurant anders. „Da wir alles umfassen, von Fine Dining bis hin zu Fast Food, brauchen wir viele verschiedene Looks innerhalb desselben Themas. Deshalb lieben wir den MOO Business Service so sehr“, erklärt Mariscal. „Wir haben die Flexibilität, die Persönlichkeit der individuellen Restaurants, aber auch der Marke Momofuku insgesamt auszudrücken.“

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