Paper Puso: Verbindungen durch Collage herstellen
Mya Naguit spricht über ihre Collage Arbeit und ihre Beweggründe dazu, ihre eigene Marke zu gründen.
Mya Naguit ist gerade erst mit der Uni fertig geworden und ist schon als Collage Künstlerin, Aktivistin und Gründerin der Schreibwaren Marke Paper Puso tätig. Die Mixed-Media Künstlerin kombiniert Nachrichten, Illustrationen und Zeitschriftenausschnitte miteinander und beschwört intime, authentische Gefühle mittels eines visuellen Schmelztiegels herauf.
Wir haben Mya getroffen und mit ihr über ihre Collage Arbeit gesprochen, sowie über den Ursprung von Paper Puso und die Bedeutung von Verbundenheit in der Kunst und im Leben.
Erzähle uns etwas über dich. Wie bist du zu Collage gekommen?
Hallo, ich heiße Mya! Ich bin eine 22-jährige philippinische Kunstschaffende und Collage-Künstlerin aus Orange, Kalifornien. Schon als kleines Mädchen hatte ich ständig das Bedürfnis, kreativ zu sein. Ich war furchtbar schüchtern und es fiel mir sehr schwer, mit anderen Kontakt aufzunehmen und meine Gefühle auszudrücken. Logischerweise diente mir das Kunstschaffen als Rückzugsort.
Logischerweise diente mir das Kunstschaffen als Rückzugsort
Ich kann mich nicht genau daran erinnern, was mich gerade zu Collagen geführt hat, aber ich weiß, dass die Mixed-Media-Kunst aus meiner großen Teenie Zeitschriften Kollektion entstand, sowie aus den Tagebucheinträgen, die ich regelmäßig schrieb. Ich habe fast meine ganze Jugend in diesen Büchern mit Stiften, Markern, Kleber und Papier skizziert. Es ist echt toll, eine greifbare Erinnerung an die verschiedenen Kapitel in seinem Leben zu haben.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Da meine Beziehung zu Mixed-Media Collage hauptsächlich in meiner Jugend entstanden ist, ist diese Arbeit von gemischten Gefühlen und Nostalgie geprägt. Ich habe schon immer Kunst geliebt, die den Kontrast von aufgewühlten, komplizierten Emotionen mit schönen Pastellfarben vereint. Ich glaube, meine Kunst spiegelt das definitiv wieder. Ich finde viel Inspiration in den Zeitungsausschnitten, die ich verwende, wie zum Beispiel Popkultur aus den späten 1990ern/frühen 2000ern, Musik, sowie den Modezeitschriften, von denen ich als Teenager besessen war.
Wie gehst du vor, wenn du eine Collage kreierst?
Das Tolle an Collagen ist, dass man sie echt aus allem machen kann, was man zur Hand hat. Normalerweise braucht man dazu Papier zum Aufkleben und eine Schere. Ich persönlich verwende gerne Posca Malstifte, Klebestifte und Goldstern-Sticker, die man oft in meiner Arbeit sieht.
Die Inspiration kommt von den verschiedenen Materialien, die ich verwende – zum Beispiel von einer Farbe, die mich in einem bestimmten Moment anzieht, einem Songtext, der mir nicht aus dem Kopf geht, oder einem Ausschnitt aus einer Vintage Zeitschrift. Am meisten Spaß macht es mir, das Papier auszuschneiden und zu zerreissen; das hat einen echt therapeutischen Effekt!
Mixed-Media-Künstlerin, Content Creator, Aktivistin…Du bist in vielen Dingen tätig! Wie hängt all das zusammen?
Künstlerin, Content Creator, Aktivistin und Erzählerin zu sein sind von Natur aus verflochtene, sich kreuzende Teile meiner Identität. Ich glaube, ich könnte das eine nicht ohne das andere sein. Als Aktivistin muss man sich zum Beispiel mit Themen auseinandersetzen und diese vermitteln, sowie Beziehungen zu einer Gemeinschaft aufbauen, die deine Augen auf eine Weise öffnen kann, wie du sie bisher nicht kanntest.
Nach Gemeinschaft, das ist, was uns zum Schöpfen anregt. Aus diesem Grund habe ich damit angefangen, mich schöpferisch zu betätigen
Darüber hinaus kann kreative Arbeit ein nachhaltiger und zugänglicher Weg sein, eine Geschichte zu erzählen und weiterzugeben. Aus diesem Grund müssen wir die Fähigkeiten und Talente unserer Gemeinschaftsmitglieder fördern und nutzen, damit wir die Veränderungen bewirken können, die wir in der Welt sehen möchten. Ich bin davon überzeugt, dass die allgemeine Sehnsucht nach Verbundenheit, und damit nach Gemeinschaft, das ist, was uns zum Schöpfen anregt. Aus diesem Grund habe ich damit angefangen, mich schöpferisch zu betätigen.
Wie drückst du das Thema Verbundenheit in deiner Arbeit aus?
Jedes Mal, wenn du dich mit ganzem Herzen einer Sache widmest, ist Verbundenheit unvermeidlich; das kann im positiven sowie im negativen Sinne geschehen. Da ich meine Collagen im Privaten hergestellt habe ist diese Arbeit authentisch und furchtlos.
Als ich damit begonnen habe, meine Arbeit online zu teilen, wollte ich mein Vorgehen nicht maßgeblich ändern; natürlich gab es viele persönliche Bereiche, in denen ich Grenzen aufziehen wollte, aber ich wusste auch, dass die Dinge, die ich letztendlich teilen würde, immer direkt von meinem Herzen kommen würden. Dabei habe ich meine Kunst nie mit der konkreten Absicht geteilt, mich mit einer Zielgruppe in Verbindung zu setzen…ich war einfach ich selbst. Mit der Zeit ist mir dann bewusst geworden, dass mehr und mehr Menschen meine Verwundbarkeit nachvollziehen konnten.
Kannst du uns etwas mehr über Paper Puso erzählen?
In meinem Privatleben war Kunstschaffen immer eine Art von Therapie. Während des Lockdowns in 2020 habe ich mich mehr verloren gefühlt als sonst, aber gleichzeitig hungriger danach, schöpferisch tätig zu sein. Es war natürlich nicht einfach, mein vorletztes Unijahr komplett online zu absolvieren; das Chaos in der Welt außerhalb meiner Blase hat allerdings hauptsächlich zu meinen Ängsten beigetragen.
Habe ich mich mehr verloren gefühlt als sonst, aber gleichzeitig hungriger danach, schöpferisch tätig zu sein
Eines Abends, während eines wöchentlichen, Pandemie bedignten Facetime Anrufes mit drei meiner besten Freunde, habe ich die Idee erwähnt, meine Kunst online zu teilen. Ich wollte einen Ort haben, an dem ich meine Kunst (sowie meine Gefühle) während der globalen Pandemie festhalten konnte. Der Zuspruch meiner Freude hat mich dazu ermutigt, den Schritt zu wagen. So ist Paper Puso entstanden.
Als Hommage an meine Philipino Wurzeln habe ich den Namen “Paper Puso” gewählt, was “Papier Herz” bedeutet. Ich habe mit ein paar Seiten aus meinem Tagebuch angefangen und dann ging es mit ein paar Aufträgen von Freunden und Familie weiter. Jetzt, ein Jahr später, hat Paper Puso eine ganze Gemeinschaft gewonnen, wurde auf Print- Und Online Plattformen dargestellt und hat hunderte von Postkarten Drucks und Stickern produziert, die im ganzen Land versandt worden sind.
Du hast erwähnt, dass Paper Puso aus deiner Liebe zum Briefe Schreiben entstanden ist. Was gefällt dir daran so gut?
Seinem Liebsten einen Brief von Hand zu schreiben hat etwas unheimlich romantisches. Ich wurde 1999 geboren; meine Generation wuchs mit dem Internet auf. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals ohne Zugang zu einem Computer gewesen zu sein. Wenn wir zu Traditionen wie dem Briefe schreiben zurückkehren, dann erinnert uns das an die Schönheit von greifbaren Artefakten; das ist einer der Gründe, warum ich es liebe, mein Tagebuch von Hand zu schreiben. Eine von Hand geschriebene Notiz kann so viel mehr ausdrücken, als Leute jemals zu sagen wagen würden!
Wie benutzt du MOO, um für deine Collage Arbeit zu werben?
Ich habe von MOO von einem anderen Künstler mittels eines Vlogs gehört und mich dazu entschieden, den Service für mein erstes Set Postkarten zu verwenden. Mein ursprünglicher Plan war es, MOO neben einer Reihe anderer Druckdienste auszuprobieren, um herauszufinden, welcher die beste Qualität liefert. Nachdem ich allerdings meine ersten 25 Karten von MOO erhalten habe, war ich mit dem Ergebnis so zufrieden, dass ich garkeine anderen Drucker ausprobiert habe!
Seit dem ersten Testlauf wurde MOO zu meiner ersten Wahl für meine Produkte. Als Künstlerin und kleine Unternehmerin bringe ich von Zeit zu Zeit neue Ware auf den Markt und es gefällt mir super, dass ich kleine Mengen von nur 25 bestellen kann und so alte Designs auslaufen lassen kann. Die Qualität und Personalisierbarkeit der Produkte machen mich zu einem regelmäßigen Kunden. Außerdem ist das MOO Kundenbetreuungsteam unheimlich hilfreich und ansprechbar. Ich brauche wohl nicht noch extra zu sagen, dass ich ein großer Fan von MOO bin!
Hast du irgendwelche Tipps für junge Kreative, die ihre Fähigkeiten in Anliegen setzen möchten, die ihnen wichtig sind?
Ich weiss, dass es sehr furchterregend sein kann, sich zu zeigen und verletzlich zu sein. Meine Generation hat unheimlich viel Angst, zu versagen, und es ist schwer, mit dieser unaufhörlichen Unsicherheit umzugehen. Daher rate ich jungen Kreativen dazu, klein anzufangen. In kleinen Schritten voranzuschreiten. Finde Mittel, die dir dabei helfen, deine eigenen Erfahrungen zu fundieren. Finde heraus, was die Gemeinschaften, denen du angehörst, bewegt. Jeder von uns hat etwas zu bieten. Wir alle können Veränderungen bewirken, egal wie klein…Und je mehr kleine Schritte wir machen, desto weiter können wir gemeinsam gehen!
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