Die Kunst, nach Feierabend ein Unternehmen zu führen: Geo Heaven
Ein profitables und erfolgreiches Unternehmen aufzubauen ist sowohl herausfordernd als auch spannend. Sie brauchen eine klare Markenvision und ein solides Verständnis des Produkts, das Sie entwickeln, vermarkten und verkaufen.
Sarah, Direktorin von Geo Heaven, hat ihre Nische gefunden. Sie kreiert schönen und einzigartigen geometrischen Schmuck mittels 3D-Druck. Geometrisches Design ist zwar keine neue Idee, der Prozess des 3D-Druckens dagegen schon. Innerhalb von 4 Monaten hat Sarah ein Produkt sowie eine Marke für ihr Unternehmen entwickelt und jetzt verkauft sie ihre Produkte online und in Geschäften. Wir haben uns mit Sarah unterhalten, um herauszufinden, wie es ihr gelungen ist, ihr einzigartiges Unternehmen nach Feierabend auf die Beine zu stellen.
Warum haben Sie beschlossen, Schmuck zu kreieren?
Ich wusste schon seit einigen Jahren, dass ich mein eigenes Schmuckunternehmen gründen wollte – ich arbeite im Bildungssektor und das hat meine kreativen Bedürfnisse nicht wirklich erfüllt. Ich hatte eine Menge Ideen, aber irgendwie hatte ich bei jeder das Gefühl, dass sie nicht originell und einzigartig genug war. Doch letztes Jahr, als ich gerade von den Midlands nachhause fuhr, kam ich plötzlich darauf, dass ich 3D-gedruckten Schmuck machen wollte. Ich wusste, wie er aussehen sollte und wie ich das Unternehmen nennen wollte – es war definitiv eine Eingebung.
Erklären Sie uns Ihren kreativen Prozess – wie sind Sie zu dem Endprodukt gelangt?
Ich wusste, dass ich geometrischen Schmuck machen wollte und ich wusste, dass ich ihn 3D-drucken wollte. Die Menschen fühlen sich zu geometrischen Formen hingezogen, weil sie in der Natur vorkommen, von daher wusste ich, dass ich etwas Zeitloses machen können würde. Da ich 3D-druckte, wollte ich 3D-Strukturen kreieren. Ich liebe den Drahtgitter-Look der Strukturen und die Schatten, die sie erzeugen, darauf basiert meine erste Kollektion.
Ich erstelle alle Designs mit einem CAD Computerpaket – mein Mann ist ein Programmierer und hat mir beigebracht, wie man es nutzt – was mir ermöglicht, die Designs, die ich im Kopf habe, zu realisieren. Perfekte Symmetrie zu schaffen involviert viel Mathematik. Nachdem ich die ersten Prototypen entwickelt hatte, begann ich, Färbetechniken zu erkunden und kam schließlich zu den Produkten, die wir jetzt haben.
Sie führen Ihr eigenes Unternehmen und sind zugleich vollzeitbeschäftigt – wie priorisieren Sie Ihre Zeit?
Es ist schwierig, beides zu vereinbaren – ich würde gern mein Unternehmen zum Vollzeitjob machen! Die meisten Abende verbringe ich mit der Arbeit am Schmuck und ich plane und priorisiere meine Zeit entsprechend. Es kommt vor, dass ich mit Freunden Essen gehe und währenddessen Bestellungen eingehen. Wenn ich dann nachhause komme, bleibe ich auf, um diese Aufträge zusammenzustellen, damit sie am nächsten Tag erfüllt werden können. So lange man mit Hingabe bei der Sache ist, kann man es.
Wie haben Sie Ihr Branding entwickelt und warum ist es Ihnen wichtig, dass Ihr Branding kohärent mit Ihren Produkten ist?
Ich habe eine Menge Zeit hinter den Kulissen damit verbracht, die Markenvision auszuarbeiten. Ich wusste, dass ich eine sehr klare und konsistente Marke haben wollte und ich habe viel Rat in Bezug auf die Wichtigkeit einer starken Markenidentität erhalten. Ich wollte den Begriff „geometrisch“ im Markennamen haben, daher Geo Heaven.
Mein Branding wurde von meiner Freundin Steph gestaltet, die ein Unternehmen namens Donut Press führt – sie ist ein kreatives Genie. Ich hatte ein Moodboard der Dinge zusammengestellt, die mich inspiriert haben, Steph sah es sich an und entwickelte das Branding davon ausgehend.
Ich finde es wirklich wichtig, dass das Branding das Produkt repräsentiert, weil es den Leuten hilft, in die Marke zu investieren. Ich habe lange über die Farbpalette nachgedacht – alle Farben im Branding kommen auch in meiner Schmuckkollektion vor. Ich glaube, dass man eine Menge Zeit und Mühe in Branding investieren muss, wenn man Ernst genommen werden will. Ich habe anfangs einen Versuch unternommen, mein Logo selbst zu gestalten, aber es hatte keinerlei Bezug zu dem Produkt. Ich bin so froh, dass ich es einer Designerin anvertraut habe, die sich bestens mit Branding auskennt.
3D Druck ist immer noch ein relative neues Medium. Wie vermarkten Sie Ihr Produkt und überwinden die Vorbehalte und Befürchtungen der Leute gegenüber 3D-Druck?
Viele Leute verstehen den Prozess des 3D-Druckens momentan noch nicht. Es gibt jede Menge 3D-Drucker die man für den Hausgebrauch kaufen kann, aber sie haben eine Tintenstrahldüse mit einem Filament, was bedeutet, dass die gedruckten Schichten dick und nicht besonders gut für Schmuck sind, weil sie kein glattes Finish haben.
Ich nutze ein Verfahren, das sich Lasersintern nennt – auf ein Druckbett mit Nylonpulver werden Laser abgefeuert, die das Nylon verschmelzen während es erhärtet. Ich habe einen großen Abschnitt auf meiner Website über den Prozess und die Techniken, die bei der Herstellung des Schmucks verwendet werden. Ich lege auch ein Informationsblatt in die Päckchen, das den Prozess erklärt, um Kunden verständlich zu machen, wie das Stück entstanden ist, das sie gerade gekauft haben. Dadurch wissen sie es wirklich zu schätzen.
Was inspiriert Ihre Schmuckkollektion?
Ich bin von jeglichen Formen inspiriert, die ich sehe, sei es in 2D oder 3D, eine Zeichnung auf einem Blatt Papier oder ein Gebäude in einer Straße. Diese Kollektion ist definitiv von einem Abstecher nach Krakau in Polen inspiriert. Wir haben das MOCAK besucht, das Museum für moderne Kunst. Dort war eine knallrote, gigantische geometrische Struktur, die man umwandern konnte, was mich, glaube ich, auf die Idee für Geo Heaven brachte.
Was machen Sie, um Ihre Marke zu promoten und wie verwenden Sie MOOs Produktsortiment dafür?
Ich werbe in erster Linie durch Social Media, ich promote meine Website und Händler via Facebook, Instagram und Twitter. Das funktioniert sehr gut für mich – in der Tat haben einige meiner Händler dadurch anfangs Kontakt zu mir aufgenommen.
Alle meine Händler haben ein paar meiner Luxe-Visitenkarten, die sie an Kunden verteilen – alle kommentieren immer die Qualität der Visitenkarten und den farbigen Rand. Ich nutze außerdem MOOs Sticker, um Tüten und Verpackungen mit meinem Branding zu versehen. Ich lege sogar einen Sticker in die gepolsterte Versandtasche. Ich liebe die Vorstellung, dass die Marke meinen Kunden förmlich entgegenspringt, sobald sie das Päckchen erhalten.
Was sind Ihre Tipps für angehende Schmuckdesigner, die ihr Hobby zum Unternehmen machen wollen?
- Nehmen Sie Ihre Marke Ernst – verstehen Sie Ihre Markenidentität und Vision. Wenn Sie es nicht tun, werden andere es auch nicht tun.
- Social Media ist wirkungsvoll, besonders für kleine unabhängige Unternehmen, es ist eine fantastische Plattform. Sie sollten gründlich darüber nachdenken, wie Ihre Feeds aussehen sollen, damit sie kohärent sind. Ich verwende z.B. einen Zementhintergrund in allen meinen Produktfotos. Die Leute verbringen ca. 4 Sekunden in Ihrem Feed, bevor sie entscheiden, ob sie Ihnen folgen wollen oder nicht, also müssen Sie schnell ihre Aufmerksamkeit fesseln!
- Abschließend, investieren Sie in Qualität wenn es darum geht, Ihre Marke zu vermarkten und zu promoten. Wie ich schon erwähnt habe, verwende ich Luxe-Visitenkarten. Es sind nicht die billigsten Karten, aber sie heißen aus gutem Grund „Luxe“ – man bekommt das, wofür man bezahlt – und sie reflektieren meine Marke perfekt. Ich bekomme immer Komplimente dafür!
Was steht für Sie als Nächstes an?
Die nächste Kollektion wird die Eigenschaften und Schichten erkunden, die man mit 3D-Druck bekommen kann, also die Möglichkeit, etwas innerhalb von etwas Anderem zu drucken! Bleiben Sie dran!
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